Das Nikotin der Tabakpflanze ist ein Nervengift, das früher zum Betäuben von Elefanten benutzt wurde und auch heute noch als Insektizid Verwendung findet. Auch für den Menschen stellt Nikotin ein gefährliches Gift dar: die tödliche Dosis liegt bei ca. 50 mg. Kindern, die Zigaretten verschluckt haben, muss der Magen ausgepumpt werden. Dass selbst ein Kettenraucher diese lebensbedrohende Dosis nicht erreicht, liegt an der kurzen Halbwertszeit des Nikotins im Körper. Bereits nach 2 Stunden ist die Hälfte des Nikotinspiegels abgebaut. Nach einem Tag wäre der Körper völlig nikotinfrei, wenn nicht weiteres Nikotin aufgenommen würde.

Nikotin wirkt am synaptischen Spalt der Nervenzellen und entfaltet eine paradoxe Wirkung: Je nach Dosis wirkt die Zufuhr entweder eher aufputschend oder eher beruhigend. Durch das Inhalieren des Zigarettenrauches wird diese Wirkung extrem rasch herbeigeführt: bereits nach weniger als 10 Sekunden nach dem ersten Zug hat das Nikotin das Gehirn erreicht und entfaltet seine Wirkung.

Das Nikotin ist nicht für typische Langzeitschäden des Rauchers (z.B. Lungenkrebs) verantwortlich, aber es macht abhängig. Das haben zahlreiche Untersuchungen selbst aus den Labors der Zigarettenindustrie gezeigt.

Beim Absetzen des Nikotins erleiden etwa zwei Drittel der Raucher Entzugsbeschwerden, die in aller Regel nach weniger als einer Woche wieder abgeklungen sind. Die psychische Abhängigkeit hält jedoch deutlich länger an. Das "craving", die Gier nach der Zigarette kann wochenlang auftreten und selbst nach Jahren der Abstinenz ist ein Rückfall nicht ausgeschlossen.